Der Partyraucher: Hast du mal Feuer für mich?

Auf jedem Balkon bei jeder Party, vor jeder Kneipe und im Außenbereich einer jeden Disko findet man ihn: Den gemeinen Partyraucher. Meist erscheint er in Begleitung seiner rauchenden Freunde, denen er bei jeder Wetterlage solidarisch Gesellschaft leistet. Gelegentlich verschlägt es auch ein einzelnes Exemplar an die frische Luft, auf der Suche nach neuen Kontakten oder auf der Flucht vor der Musik im Inneren. Mit etwas Glück erwischt man eine der wenigen Ausnahmen, die in weiser Voraussicht eigene Zigaretten eingesteckt haben und nun laienhaft auf der Suche nach Feuer sind. Im Normalfall haben Seltenheitsraucher auch selten eigene Zigaretten dabei und werden mit einem Mal zu ausgefuchsten Schnorrern.

Doch woher kommt der Drang, in geselliger Runde plötzlich mitzurauchen?

Im englischen Sprachraum heißen Partyraucher auch „Social Smoker“ also Geselligkeitsraucher, was vermutlich sogar viel treffender ist. Ein Social Smoker raucht nur zu besonderen Gelegenheiten, so gut wie niemals allein und meist dann, wenn Alkohol im Spiel ist. Sie sehen sich selbst nicht als Raucher, da sie problemlos durch den Alltag kommen, ohne das Verlangen nach einer Zigarette zu verspüren. Bisweilen wird diese Linie auch ähnlich hart gezogen, wie die zwischen dem Glas Rotwein beim Abendessen mit Freunden und einem Dasein als Alkoholiker.

Die Ursachen für den Griff zu Zigarette sind dabei wohl so vielfältig, wie die Charaktere der Gelegenheitsraucher: Manche möchte – fast wie zu Schulzeiten – einfach mal dazugehören, andere nutzen die Chance, während sie sich die Beine vertreten und so mancher Ex-Raucher agiert frei nach dem Motto: „Einmal ist keinmal.“

Eine gelegentliche Sünde, aber kein Laster

Der Mensch weiß im Prinzip, was gut für ihn ist, aber er hält sich nicht dran. Sicherlich ist auch das sporadische Partyrauchen ungesund und erhöht das Krebsrisiko. Aber das sind Fast-Food, Alkoholkonsum und mangelnde Bewegung ebenso. Und ganz ehrlich: Wer wären wir von St. Sin, wenn wir die ein oder andere kleine Sünde nicht auch zu schätzen wüssten?

Dennoch zum Schluss ein paar Tipps für die Social Smoker und Partyraucher unter euch:

1. Kauf eigene Zigaretten

Aber kauf sie erst kurz vorher und nur, wenn du auch wirklich vor hast zu rauchen. Falls du dir unsicher bist: Verschenken ist besser als Schnorren zu müssen.

2. Sei großzügig

Sich bei Rauchern beliebt zu machen, funktioniert ganz einfach: Biete der Runde deine Zigaretten an.

3. Sei nicht wählerisch

Falls du schnorren muss, sei dankbar für jedes Angebot und beharre nicht auf deine Lieblingsmarke.

4. Gib anderen Feuer

Es ist ein toller Gesprächseinstieg.

5. Halte Smalltalk

Bedanke dich für eine Zigarette oder Feuer mit einem kurzen Gespräch, schließlich bist du „Social Smoker“.

6. Hab immer ST. SIN N°3 griffbereit

Dann verschwindet der störende Tabakatem im Anschluss im Nu.