Wundermittel Knoblauch

Die Schwefelverbindung Allicin verleiht dem Knoblauch seine ganz besondere Duftnote – und seine positive Wirkung auf unsere Gesundheit! Warum Sie also trotz Fahnen-Gefahr nicht vorm Knoblauchverzehr zurückschrecken sollten, lesen Sie hier.
Die intakte, rohe Knoblauchpflanze ist im wesentlichen geruchslos. Erst bei äußerlicher Beschädigung – das heißt durch schneiden, quetschen oder ähnlicher küchenfreundlicher Verarbeitung – wird das Enzym Alliinase freigesetzt. Unter dem Einfluss von Sauerstoff reagiert es augenblicklich mit der im Knoblauch vorhandenen Aminosäure Alliin. So entsteht das Allicin – eine instabile schwefelhaltige Verbindung, die für den charakteristischen Geruch des angeschnittenen Knoblauchs verantwortlich ist.
Und gerade dieses Allicin ist für den menschlichen Körper äußerst gesund – es erhöht beispielsweise den körpereigenen Spiegel der antioxidativ wirksamen Enzyme Katalase und Glutathionperoxidase. Freie Radikale können somit besser abgefangen und Schäden an den Zellmembranen vermieden werden. In gewisser Weise können Sie also mit dem Verzehr von Knoblauch den Alterungsprozess Ihrer Zellen verlangsamen!

Allicin und die aus ihm entstehenden weiteren Schwefelverbindungen weisen außerdem keimtötende Eigenschaften auf – das heiß, sie gehen effektiv gegen pathogene Mikroorganismen und Parasiten vor, ohne dabei die nützlichen Darmbakterien anzugreifen. Anstatt bei Erkältungen oder Blasenentzündungen gleich zum Antibiotika zu greifen, lohnt es sich also, dem Knoblauch als Hausmittel eine Chance zu geben.

Nebenwirkungen sind beim küchenüblichen Verzehr nicht zu befürchten. Lediglich bei Störungen der Bauchspeicheldrüse bzw. bei Nierenerkrankungen, Einnahme von blutgerinnungshemmenden Medikamenten sowie niedrigem Blutdruck ist ein hoher Knoblauchkonsum nicht empfehlenswert.
Der starke Geruch des angeschnittenen bzw. verarbeiteten Knoblauchs, der eigentlich als Schutz vor Fressfeinden gedacht ist, wirkt allerdings erstmal abschreckend. Muss es denn unbedingt die frische Knolle sein, oder tun es auch chemische Knoblauchpräparate? Die Antwort lautet: jein! Der Hauptwirkstoff des Knoblauchs, das Allicin, ist eine sehr instabile Verbindung, die durch Weiterverarbeitung der Knolle schnell in andere Schwefelverbindungen zerfällt. Die Wirkungsweise des Allicins wird durch die Verarbeitung des Knoblauchs in medizinische Präparate daher vermutlich beeinflusst. Am besten genießt man den Knoblauch also einfach roh mit etwas Öl – die Tagesdosis liegt idealerweise bei genau einer Knoblauchzehe.
Die gute Nachricht: gegen die einzige nennenswerte Nebenwirkung des Knoblauchs – der Knoblauch-Fahne – gibt es ein wunderbares Gegenmittel. Wer nach dem Essen eine St. Sin für den guten Atem zur Hand hat, kann das Wundermittel Knoblauch unbeschwert genießen, ohne die soziale Isolation fürchten zu müssen.